Tanken im Ausland

Ein Auto zu betanken, ist eigentlich ein recht einfacher Vorgang. Doch das Tanken im Ausland kann für so manch einen eine große Herausforderung darstellen. Kraftstoffbezeichnungen und Verhaltensweisen auf Tankstellen variieren von Land zu Land und können bei Unwissenheit zu Komplikationen führen. Unsere Experten verraten Ihnen, auf was Sie beim Tanken im Ausland achten sollten, um keine bösen Überraschungen zu erleben.

Tanken im Ausland – Vor Reiseantritt

Sie fahren mit einem Mietwagen? Schon vor Reiseantritt helfen folgende Hinweise:

  • Sehen Sie nach, welche Art von Kraftstoff Ihr Mietwagen benötigt und wie viel Liter Kraftstoff es pro 100 Kilometer benötigt.
  • Tanken Sie, wenn möglich, immer voll. In Ihrem Reiseland könnten die Tankstellen weit voneinander entfernt sein.
  • Haben Sie genügend Bargeld parat. Beim Tanken im Ausland werden nicht überall Kredit- und Debitkarten akzeptiert.

Tanken im Ausland – Das sollten Sie beachten

Die richtigen Kraftstoffbezeichnungen

Schon die erste Tankstelle hinter der Landesgrenze bringt so manch einen Fahrer an seine eigenen Grenzen. Genauso wie die Menschen, sprechen nämlich auch die Zapfsäulen im Ausland eine andere Sprache. Die Bezeichnungen für Benzin und Diesel können beim Tanken im Ausland verwirren. Eine Verwechslung des Kraftstoffes kann Schäden am Fahrzeug verursachen, die oftmals mit enorm hohen Reparaturkosten verbunden sind.

In Portugal unterscheidet man beispielsweise zwischen ,,Gasolina’’ (Benzin) und ,,Gasoleo’’ (Diesel). Auch innerhalb eines Landes gibt es für denselben Kraftstoff unterschiedliche Bezeichnungen. In Großbritannien heißt Benzin sowohl „Petrol“, „Unleaded“ oder „Stars“.

Einfacher haben es die Urlauber, die Gas tanken. Die Abkürzungen LPG (Autogas) und CNG (Erdgas) gelten international.

Wichtig: informieren Sie sich im Vorfeld genauestens über die richtigen Bezeichnungen und speichern Sie diese z.B. in den Handynotizen.

Bei Benzin: Auf die Oktanzahl achten

Neben der Bezeichnung, sollte Sie beim Benziner auf die Oktanzahl des Kraftstoffes achten. In der Regel gilt:

  • Normales Benzin = 91 Oktan
  • Super = 95 Oktan
  • Super Plus = 98 Oktan

Wichtig: In einigen osteuropäischen Ländern hat das Super-Benzin die gleiche Oktanzahl wie unser Normalbenzin. Hier gilt es ebenfalls sich im Vorfeld genauestens zu informieren.

Bei Diesel: Hier zählt die Cetanzahl

Bei Dieselfahrzeugen muss auf die Cetananzahl geachtet werden:

  • Herkömmlicher Diesel = mindestens 51 Cetan.
  • Super-Diesel = mindestens 55 Cetan
  • Premium-Diesel = mindestens 60 Cetan

Doch falsch getankt – was nun?

Haben Sie den Irrtum rechtzeitig bemerkt und den Motor noch nicht gestartet, so reicht es aus den Tank leerpumpen zu lassen. Das kann meist an der Tankstelle vor Ort erledigt werden.

Haben Sie den Motor gestartet, so hat sich der falsche Kraftstoff bereits im Leitungssystem verteilt. Eine professionelle Reinigung dessen ist dann erforderlich. Wird das nicht durchgeführt, so droht im schlimmsten Fall ein Motorschaden, was gerade im Urlaub zu weiteren Problemen und enormen Kosten führt.

Auf Marken-Tankstellen setzen

Nicht überall entspricht die Qualität der Kraftstoffe dem hohen, westeuropäischen Standard. In einigen Ländern kann der Kraftstoff verunreinigt oder oder mit Wasser gestreckt worden sein. Dadurch können Sie mit einem vollen Tank vergleichsweise weniger Kilometer fahren oder riskieren sogar Schäden am Fahrzeug.

Setzen Sie daher auf bekannte Marken-Tankstellen und nationale Ketten, die auch in Deutschland vorzufinden sind. Diese haben zuverlässige Lieferanten, die keine anderen Flüssigkeiten mit ihren Tanklastern transportieren und auf die Qualitätsvorgaben achten.

Wann und wo gibt es den günstigsten Sprit?

Der Sprit ist im Ausland abends sowie sonntags am günstigsten. Zu den Ländern mit dem allgemein günstigsten Spritpreisen zählen Luxemburg und Österreich. Teuer kann es hingegen in Italien, Belgien oder den Niederlanden werden.

Vorsicht beim Tanken auf Vorrat

Sparfüchse nutzen gerne die Gelegenheit, sich günstigen Sprit im Ausland zu besorgen. Häufig werden dabei mehrere Reservekanister befüllt. Beim Tanken im Ausland gibt es jedoch gesetzliche Einschränkungen.

In einigen Ländern, wie z.B. der Schweiz, muss abgefüllter Sprit verzollt werden. Außerdem existieren Maximal-Mengen, die vor allem der Sicherheit dienen. Daher sollten Sie sich im Vorfeld genau informieren, wie viel Liter an Kraftstoff Sie abgefüllt aus dem Ausland mitbringen dürfen. Sind diese Mengen zudem nicht angemeldet, ist ein mögliches Strafverfahren zu erwarten.

Tanken im Ausland kann ganz anders ablaufen

Nicht nur die Kraftstoffbezeichnungen können sich von Land zu Land unterscheiden. In den USA läuft der ganze Tankvorgang anders ab. In manchen Bundesstaaten der USA (z.B. New Jersey und Oregon) dürfen Autofahrer überhaupt nicht selbst tanken. Hier übernimmt ein Tankwart aus Sicherheitsgründen die Betankung des Fahrzeuges. Dies stellt nicht nur einen besonderen Service dar, sondern soll gleichzeitig auch Arbeitsplätze sichern.

Außerdem gilt in allen Bundesstaaten der USA, dass die Zahlung vor dem Betanken des Fahrzeugs erfolgt. Haben Sie bar mehr gezahlt, als die Tankfüllung schließlich kostet, erhalten Sie an der Kasse den Differenzbetrag zurück.

Tanken im Ausland – Fazit

Genauso wie die Gepflogenheiten von Land zu Land variieren, unterscheiden sich auch die Regeln im Straßenverkehr, die Spritpreise und das Tanken selbst. Informieren Sie sich also vor Reiseantritt über die Bezeichnungen für die verschiedenen Kraftstoffe in Ihren Ziel- und Durchfahrtsländern. Wenn Sie auch noch die anderen Tipps befolgen, sollte das Tanken im Ausland ein Kinderspiel sein.

© Zsolnai Gergely – stock.adobe.com

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