Gebrauchte Reifen kaufen – Schnäppchen oder Sicherheitsrisiko?

Sich Autoreifen aus erster oder gar zweiter Hand zuzulegen, erfreut sich großer Beliebtheit. Alleine, wenn man die Preise zwischen neuen und gebrauchten Reifen vergleicht, weiß man warum. Doch ist der Erwerb von Gebrauchtreifen wirklich eine gute Idee? Welche Aspekte muss man dabei beachten? Unsere Experten für Tankautomaten klären Sie auf.

Darauf müssen Sie bei gebrauchten Reifen achten

Die Profiltiefe prüfen

Bei gebrauchten Reifen ist es essentiell, dass sie noch über ausreichend Profil verfügen. Gerade Winterreifen sollten noch mindestens einen Winter lang gefahrlos benutzt werden können, sprich es sollte noch mindestens 4 Millimeter Profiltiefe vorhanden sein – und dementsprechend sollte auch der Preis stimmen.

Bei teureren Reifen ist der Vorteil, dass man sie noch jahrelang fahren kann, das Geld also gut angelegt ist, und man länger ,,Ruhe’’ hat.

Auf Verschleißspuren achten

Damit sich gebrauchte Reifen noch für den Straßenverkehr eignen, sollten Sie diese auf mögliche Verschleißspuren untersuchen. In folgenden Fällen ist von einem Kauf abzuraten:

  • Risse
  • Schnitte
  • Kerben
  • Verfärbungen im Gummi
  • Rost an den Felgen
  • Andere Beschädigungen an den Felgen

Anderweitige Abnutzungen sind allerdings nicht weiter schlimm, da diese sich meist während des Fahrens selbst korrigieren – sofern der neue Reifen richtig montiert wurde.

Die gefahrenen Kilometer checken

Das letzte und wichtigste Kriterium ist, dass die Reifen nicht zu häufig und über mehrere Tausend Kilometer gefahren worden sein sollten. Sonst kann man sie eher als verbraucht statt gebraucht bezeichnen und man wird sie selber kaum noch nutzen können.

Nach der Lagerung fragen

Erkundigen Sie sich auch darüber, wie der aktuelle Besitzer die Reifen gelagert hat. Sie sollten unbedingt trocken, kühl und dunkel aufbewahrt worden sein, damit die Qualität des Gummis nicht beeinträchtigt wird. Bei Lagerung ohne Felge müssen die Reifen zusätzlich auch senkrecht gestellt und regelmäßig gedreht werden.

Mikrorisse und andere Schäden kontrollieren

Achten Sie auf jegliche Mikrorisse am Reifengummi. Diese Art von Beschädigungen entsteht für gewöhnlich aufgrund von Alterung oder falscher Lagerung. Mikrorisse verursachen zwar keinen Druckverlust im Reifen, können jedoch die Bodenhaftung auf nasser Fahrbahn beeinträchtigen sowie das Durchfahren von Kurven verschlechtern.

Reifen mit Unwucht lohnen sich nicht

Wenn der Reifen eine Unwucht aufweist, müssen Sie neben dem Kaufpreis noch die Kosten für eine Auswuchtung hinzu kalkulieren. Oftmals rentiert sich diese Mühe und die Kosten für gebrauchte Reifen nicht.

Auf Online-Shops verzichten

Bestellen Sie keine gebrauchten Reifen einfach so aus dem Internet, selbst wenn diese als generalüberholt angepriesen werden. Sie können mögliche Mängel an den Reifen nicht im Vorfeld überprüfen. Im schlimmsten Falle erwerben Sie Reifen, die sich nicht mehr für den Straßenverkehr eignen und Sie in Gefahr begeben könnten.

Warum werden Reifen überhaupt gebraucht weiterverkauft?

Sind die Reifen noch qualitativ hochwertig und sicher für den Straßenverkehr, spricht eigentlich nichts gegen einen Kauf bzw. Verkauf. Denken Sie jedoch darüber nach, was den Besitzer dazu verleitet seine Reifen dennoch verkaufen zu wollen. Oftmals gefällt die Optik nicht mehr und man möchte sich an anderen Modellen versuchen. Viele Verkäufer haben sich auch einen neuen Wagen angeschafft, auf dem die noch intakten Reifen selbstverständlich nicht mehr passen und deshalb abgegeben werden müssen.

Oftmals möchte der Vorbesitzer aber aus Sicherheitsgründen nicht mehr mit den Reifen fahren und durch einen Verkauf noch etwas Profit rausschlagen. Dabei vergessen viele, dass sie damit die Käufer ernsthaft gefährden könnten – gerade wenn diese sich nicht auskennen und mehr auf den Preis als auf den Zustand achten.

Gebrauchte Reifen – auf die Qualität kommt es an

Besonders lohnt sich ein gebrauchter Reifen bei intakten Markenreifen, die nur verkauft werden, weil der Besitzer ein neues Reifen- oder Fahrzeugmodell bevorzugt. Günstige Autoreifen, deren Qualität von Beginn an in Frage steht und die zusätzlich noch Mängel aufweisen, werden auch durch die jahrelange Nutzung des Vorbesitzers nicht besser. Außerdem müssen Schäden und Gebrauchsspuren nicht unbedingt von Ihnen gesehen werden, um vorhanden zu sein. Überlegen Sie sich daher genau, ob sich der Kauf von gebrauchten Reifen lohnt, und nehmen Sie am besten eine Person mit, die sich auskennt, wenn Sie sich die Reifen ansehen.

© dusanpetkkovic1 – stock.adobe.com

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